Ein Sommer in der Provence

Lila blühende Lavendelfelder, romantische Steinhäuser, prächtige Schlösser, rostrote Ockersteinbrüche….all das verbinde ich mit der Provence und was soll ich sagen, es ist tatsächlich so.
Es war eher Zufall, dass wir unseren Familiensommerurlaub in der Provence verbrachten. Nachdem mir eine Freundin von der wunderschönen Gegend vorschwärmte und wir noch keine konkreten Pläne hatten, buchte ich uns kurzerhand eine Unterkunft und war ganz gespannt darauf, was uns dort mit unseren Kindern in einer Ecke Frankreichs, die wir noch nicht kannten, erleben werden.

Wir wohnten in einer sehr schönen Ferienanlage zwischen Gordes und Goult.

Gordes zählt zu einem der schönsten Dörfer der Provence. Im Hochsommer (Juli/August) würde ich es allerdings meiden, es wird in jedem Reiseführer erwähnt und ist ein absoluter Touristenmagnet und auch voll darauf ausgelegt. Da wir jedoch Anfang September dort gewesen sind, war es gar nicht mehr überlaufen und wir konnten gemütlich durch den alten und wunderschönen Ortskern mit seinen verwinkelten, engen Gassen schlendern. Teilweise hatten die Geschäfte schon geschlossen.

Ein tolles Ausflugsziel mit Kindern ist das Musée de la Levante. Ganz anschaulich wird dort über die Geschichte, den Anbau und die Weiterverarbeitung von Lavendel erklärt, die Kinder führt ein kleines  Quiz durch die Ausstellung.


Mir persönlich hat Goult sehr gut gefallen. Es ist etwas kleiner als Gordes, ganz einfach und ursprünglich, Lebensmittel gibt es in der Epicerie und das Fleisch beim Metzger gegenüber. Wer gemütlich einen Café trinken möchte, tut dies im Café de la Poste.

Was wäre die Provence ohne ihre Märkte… Jeden Tag in einer anderen Stadt. Wir haben nur ein paar wenige besucht, da es uns mit den Kindern in der Hitze zu mühsam war und meist sind es die gleichen Händler, die von Stadt zu Stadt ziehen. Besonders gut hat uns jedoch der Markt donnerstags in L’Isle sur la Sorgue gefallen (sonntags findet dort zusätzlich ein großer Antiquitätenmarkt statt). Meiner Meinung nach werden auch noch andere Waren und Kunsthandwerk angeboten und auch das Städtchen ist sehr schön.
Wer kennt es nicht, das Zisterzienserkloster Sénanque, ein beliebtes Foto- und Postkartenmotiv. Der schlichte Bau liegt inmitten von Lavendelfeldern. Der Lavendel blüht meist von Mitte Juni bis Anfang/Mitte August und war leider zu unser Reise Anfang September schon abgeerntet.
Richtig farbenfroh ist die Landschaft rund um die Ockerstadt Roussillon. Ich konnte es kaum glauben, als wir vor diesen orange-rot leuchtenden Felsformationen standen. Vor Ort gibt es einen ca. einstündigen Rundweg. Da er allerdings nicht besonders Kinderwagentauglich ist haben wir diesen nicht gemacht. Als kleiner Tipp am Rande, wer mit seinen Kindern diesen Ockerlehrpfad (le Sentier des Ocres) machen möchte, sollte die weißen Turnschuhe besser zu Hause lassen 😉
Von Goult fährt man mit dem Auto in ca. 45 min nach Avignon. In mitten der wunderschönen Altstadt thront der Papstpalast. Zusammen mit der Brücke und der Stadtmauer verleihen sie der Stadt eine besondere Atmosphäre. Die historische Altstadt ist weitestgehend Fußgängerzone und bietet viele Sehenswürdigkeiten und schöne Plätze. Die Stadtmauer mit 4,5 km Länge gilt als eine der besterhaltenen  Europas und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und zu guter letzt die berühmte Brücke “Pont d’Avignon” mit dem bekannten Volkslied. Der Zugang zur Brücke kostet Eintritt. Ich finde man hat den besten Blick vom Vorplatz des Palastes oder von der anderen Flussseite…
Es war ein schöner Urlaub, an den wir uns gerne zurück erinnern. Irgendwann, am liebsten zur Lavendelblüte, werden wir noch mal hinfahren.

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